Home Panorama Alle Jahre wieder: Weltkulturerbe-Stadt Krakau erstickt im Smog
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Alle Jahre wieder: Weltkulturerbe-Stadt Krakau erstickt im Smog |
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Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO ) von 2017 lagen 33 der 50 am stärksten von Smog betroffenen europäischen Städte in Polen, darunter auch Krakau mit seinen über 3.300 historischen Bauwerken. Es hat sich seitdem nichts geändert, außer dass die städtischen Transportmittel derzeit kostenfrei genutzt werden können. Feuchtes Klima, dichter Nebel, Autoabgase und Kohleöfenverfeuerung haben die Stadt in einen Smogdunst gehüllt mit Schadstoffkonzentrationen, die zu Asthma führen und das Risiko von Lungenkrebs und Herzerkrankungen erhöhen. Vergangenen Montag haben die städtischen Meßstationen den zulässigen Grenzwert um das Zehnfache überschritten – und den „Krakauer Smog-Alarm“ ausgelöst.
Seit Jahren kämpfen die Bewohner gegen die Luftverschmutzung, doch erst
massive Proteste der Studentenschaft sorgten für nachhaltigen Druck im
Umweltministerium. Mehr als 110.000 Anträge für „Saubere Luft“ waren
nötig, bis das Hauptproblem angegangen wurde: die von den
Kohle-Heizöfen der Wohnungen qualmenden Giftstoffe, ein ganz Polen
befreffender Umstand.
Laut WHO-Bericht sterben jählich rund 40.000
Menschen in Polen an Smog und Luftverpestung, davon am meisten
verursacht durch Beheizung von Kohleöfen mit allen möglichen
Haushaltsabfälllen. EU-Vorgaben entsprechend ist die Art der
Hausmüllentsorgung nicht zulässig, doch für neue Ofenausstattungen sah
sich die Regierung rein finanziell nicht in der Lage.
Bis 2023
stünden dafür bestenfalls Gelder für rund zwei Millionen Haushalte zur
Verfügung, doch inzwischen hat die EU den Bedarf für vier bis fünf
Haushalte erhöht.
Das wird sich dann besonders für Krakau auszahlen:
Ein fast smogfreier Dezember in historisch malerischer Stadt mit
pittoreskem Weihnachtsmarkt wird die Kassen klingeln lassen.
Quellen: PAP/Cracow.pl/ds/23.12.2020
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