Home Panorama Slowakei dankt für polnische Solidarität bei Corona-Einsatz
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Slowakei dankt für polnische Solidarität bei Corona-Einsatz |
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„In den vergangenen Monaten hat Polen mit Dutzenden Aktionen medizinische Hilfe angeboten. Heute helfen wie unseren Freunden in der Slowakei“, teilte Polens Premierminister Mateusz Morawiecki auf Twitter mit und verabschiedete am Samstag 200 Ärzte und medizinisches Personal auf dem Warschauer Flughafen zur Hilfe nach Bratislava. 65 polnische Gesundheitsmitarbeiter waren dort bereits am Freitag vom slowakischen Ministerpräsident Igor Matovic persönlich empfangen worden. Hilfe angeboten hatte Morawiecki auch schon Deutschland, auf die jedoch mit großer Anerkennung verzichtet worden war.
Es hätte Deutschland auch nicht gut zu Gesicht gestanden, Hilfe
anzunehmen angesichts der Probleme, die Polens Gesundheitssystem selbst
zu bewältigen hat. Seit dem Beitritt zur EU 2004 sind Tausende Mediziner
und Pflegepersonal Richtung Westen abgewandert. So kam die OECD
bereits in ihrem Jahresbericht 2017 zum Ergebnis, dass Polen in der EU
die geringste Ärztedichte auf 100.000 Einwohner hat.
In der Slowakei
geht es um eine selbstverschuldete Notlage in der Bekämpfung der
Corona-Pandemie. Ministerpräsident Igor Matovic hatte die rund 5.5
Millionen Einwohner zählende Bevölkerung im Oktober/November 2020 mit
Corona-Massentests überzogen.
Statt die Wirkung der Impfungen zunächst
an Risikogruppen und Hotspots zu testen, setzte der populistisch
regierende Matovic auf Herdenwirkung und trieb das Gesundheitssystem an
den Rand des Zusammenbruchs.
Nun leistet Polen demonstrativ Hilfe –
und wirbt selber händeringend in Belarus und der Ukraine um Ärzte und
medizinisches Pflegepersonal.
„Solidarität ist unser Markenzeichen“, schrieb Polens Premier auf Twitter. Matovic dürfte kaum verstanden haben, was er damit meinte.
Quellen: DP/PAP/AFX/PolskieRadio/ds/24.01.2021
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