Nach Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich etwa 1,4 Millionen Menschen an den Folgen von Verkehrsunfällen. 2010 kamen auf polnischen Straßen 3.902 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Das war zwar ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 17,2 Prozent, doch verglichen mit Deutschland (2010: 3.648 Verkehrstote) ist das Ergebnis erschreckend. Überall im Land erinnern Gedenkkreuze an die Opfer, aufgestellt von Hinterbliebenen. Das ist gemäß der Verkehrsordnung illegal, wird aber von den Stadt- und Gemeindeverwaltungen geduldet.
Der Stadtrat von Gdansk (Danzig) hat jetzt ein Gesetz für die Besteuerung von privat aufgestellten Kreuzen erlassen, berichtet die Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“. Bemessungsgrundlage sei ein Zloty (22 Eurocent) pro Tag für einen Quadratmeter; gemessen werden Kreuzgröße und benutzte Bodenfläche. Gegen Zahlung wird das Kreuz zum legalen Mahnmal. Bereits aufgestellte Kreuze sollen der Zeitungsmeldung zufolge nicht entfernt und auch nicht besteuert werden.