Am Freitag, 12. Juni, fand im Darmstädter Hessischen Staatsarchiv die feierliche Preisverleihung des Karl-Dedecius-Preises statt. Die Preisträger 2015 sind Katarzyna Leszczyńska und Sven Sellmer. Eine deutsch-polnische Jury unter dem Ehrenvorsitz von Karl Dedecius würdigte ihre translatorischen Leistungen sowie ihre Vermittlungsarbeit zwischen den Nachbarländern. Der Preis für polnische und deutsche Übersetzer ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert und wird seit 203 abwechselnd in Darmstadt und Krakau vergeben. Veranstalter sind das Deutsche Polen-Institut und die Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Karl Dedecius Literaturarchiv.
Katarzyna Leszczyńska (geb. 1969) studierte Germanistik an der Universität Warschau. Anschließend absolvierte sie ein Studium an der Hochschule für Sozialwissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften und promovierte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Sie lebt in Zürich, Warschau und im Urwald von Białowieża. Seit 2003 ist sie freiberuflich tätig und übersetzt u.a. Texte von Herta Müller, Aglaja Veteranyi und Mariella Mehr. Sie publiziert Essays zur deutschen Literatur u.a. in »Pogranicze«, »Literatura na Świecie« und »Przegląd Polityczny« und organisiert literarische Reisen im Rahmen des von ihr geleiteten Reisebüros.
Sven Sellmer (geb. 1969) studierte Philosophie, Indologie und Klassische Philologie in Kiel. Seit 2000 ist er als Indologe tätig, zuerst in Kiel, seit 2004 an der Adam-Mickiewicz-Universität Posen, wo er Sanskrit und indische Philosophie unterrichtet. Seit Mitte der 1990er Jahre übersetzt er aus dem Polnischen, Englischen und Sanskrit meistens geisteswissenschaftliche Sachtexte, aber auch Essays und Belletristik. Aus dem Polnischen übersetzte er u.a. Werke von Henryk Elzenberg, Czesław Miłosz, Marian Pankowski und Zyta Rudzka.
Preisträger: 2003: Krzysztof Jachimczak und Hans-Peter Hoelscher-Obermaier 2005: Maria Przybyłowska und Dr. Olaf Kühl 2007: Tadeusz Zatorski und Martin Pollack 2009: Renate Schmidgall und Ryszard Wojnakowski 2011: Esther Kinsky und Ryszard Turczyn 2013: Jakub Ekier und Bernhard Hartmann 2015: Katarzyna Leszczyńska und Sven Sellmer
Robert Bosch Stiftung/DPI/ds/13.06.2015
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