Home Geschichte&Kultur Rekordpreis für Gemälde von Tamara Lempicka
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Rekordpreis für Gemälde von Tamara Lempicka |
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Das Warschauer Auktionshaus DESA Unicum hat sich erneut mit einer bemerkenswerten Kunstversteigerung internationale Geltung verschafft. Im September versteigerte es den Nachlaß des jüdisch-polnischen Komponisten Władysław Szpilman, darunter sein Piano für 61.000 Euro. Regisseur Roman Polanski hatte Szpilmans Überleben unter der Nazi-Herrschaft im Film „Der Pianist“ thematisiert. Vergangenen Donnerstag wurde ein Gemälde der polnischen Malerin Tamara Lempicka für 4.5 Millionen Zloty, umgerechnet eine Million Euro, versteigert (Bild). Es war der höchste bisher in Polen erzielte Preis und weltweit der dritthöchste für ein Gemälde einer weiblichen Künstlerin. Zur Überraschung gehört, dass das Gemälde nicht in den weltweit preisdominierenden Auktions-Instituionen Sotheby`s, Christie`s und Bonhoms zum Aufruf kam. Kunstsachverständige meinen, es hätte sich mindestens der doppelte Verkaufspreis erzielen lassen.
Das Gemälde mit dem Titel "La Liseuse I", zeigt eine junge „lesende Frau
I“, gemalt in den 1920/1930er Jahren, der künstlerischen Blütezeit des
Art Deco unter noch kubistischem Stileinfluß.
Tamara Lempicki galt
europaweit als Vorbild dieses Genres. Obwohl sie ihre Wahlheimat Paris
unter dem aufkommenden deutschen Hitler-Nationalismus nach New York
verließ, übernahm das deutsche Modemagzin „Die Dame“ noch eins ihrer
Gemälde als Titelblatt. Lempicka war zu bekannt.
Selbst ihre
Lebenshaltung verschleierte sie nicht: Sie war verheiratet und
lesbisch zugleich. Lieblingsmotiv war ihre einzige Tochter Kizette.
Wikipedia zeigt eine Auswahl ihrer unzähligen Gemälde.
New
York in den 1980ern erlebte auch unter dem Einfluß von Andy Warhal
eine Rückbesinnung zum Art Deco. Madonna, Barbara Streisand und Jack
Nicholson haben auf internationalen Versteigerungen um Lempickas Werke
gewetteifert.
Lempicka starb 1980 82jährig in Cuernavaca, Mexiko.
Quellen: DESA Unicum/Wikipedia/ds/13.12.2020
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